Mit Fritz Walter auf du und du
19. Januar 2011 von Juppa
Samma, stelldirma vor, der Bundespräsident würde dich für auffen Kaffee in ihm sein Schloss in Berlin einladen. Hömma, da wärsse doch richtig gebauchpinselt, woll? Oder um datt ma auffe Sportler zu übertragen: stelldirma vor, der Kaiser Franz würde dich für auffen Weizenbier in seine Almhütte einladen. Ma ganz ehrlich, irgentzwie würde datt doch mit weiche Knie enden, oder?
Das ist die Jugendmannschaft des SSV Westfalia Ahlen mit (oben von links) 1. Vorsitzender Jakob Müller, Heinz „Männe‘“ Gövert, Günter Bünte, Günter Pollmeier (+), Wolfgang Rolf, Ewald Dignat und Jugendbetreuer Helmut Isermann; mittlere Reihe von links: Heinz Thiesing, Josef Benner und Heinz Dignat; untere Reihe von links: Stücke, Rolf Pantel und Vacher.
Und so musse dirma vorstellen, wenn dich einer vonne ganz Großen im Sport ausse Vergangenheit anspricht und dich so überde Schulter fragt: „Hömma, hasse Lust bei uns inne Mannschaft für am spielen?“
Kuckma, und genau datt iss passiert mit den Heinz Gövert vor mehr als fuffzich Jahre. Nun mussich nochen bissken zu den Heinz Gövert sagen. Sein Künstlername waah eigentzlich „Männe“. Warum alle „Männe“ sachten, datt weissa gaanich mehr. Auf eima sachtense alle „Männe“ und dabei blieb datt auch so.
Genauso wie seine sportliche Karriere im Tor anfing. Im Fußballtor bei ein Spiel vonne Westenschule und vonne Nordenschule. „Männe, du gehs im Tor“, hammse gesacht und „Männe“ hatttat auch getan. Zum Glück gipps die Westenschule nich mehr, da steht heute der „Parade-Bau“ von datt Rathaus.
Und genauso gaaps bald auch nich mehr den „Männe“ als Kieper, sondern als Linksaußen beim SSV Westfalia. Ja, datt liest und sacht sich so einfach „Linksaußen“; „Männe“ abba waah mehr. „Männe“ waah schon zu seine Zeit sonne perfekte Mischung von „Emma“ (Lothar) Emmerich mitte linke Klebe und „Stan“ (Reinhard) Libuda, der alle schwindelig gespielt hat. So getz weisse, wer „Männe“ Gövert waah.
Und datt hatten auch schnell die Spione vom 1. FC Kaiserslautern rausspioniert. Und ruckizucki waahnse in Ahlen auffem Theresienhof und inne Römerkampfbahn in Beckum, wo der „Männe“ am kicken waah. Zwei Spiele und es waah klar, „Männe“ muss in Kaiserslautern inne Mannschaft mit Ottmar Walter, Werner Liebrich, Horst Eckel und natürlich Fritz Walter. Es dauerte nich lange, und alles ging im Eingemachten. „Männe“ Gövert machte sich auffe Socken und ging inne Verhandlung mitte Walter-Brüder und den Vorstand. Und inne Wohnung von Fritz Walter hatta einen Kaffee nachem anderen getrunken, sogar eine Woche lang in ihm seine Bude gepennt und waah schon so gut wie weck aus Westfalen inne Pfalz.
Doch datt echte Westfalenherz waah dann stärker und „Männe“ blieb in ihm seine Heimat. Abba, die Momente mitte echte Weltmeister von 1954 auf du und du, datt iss ehm ein Erlebnis, da sprichse dein ganzes Lehm von. Mit volles Recht.
Tach auch!
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