Soziales Zentrum = Südenkampfbahn
25. September 2013 von Juppa1
Wenne dich auffem Platz wohl fühls
Samma, wenne heutzutage die neuen Arenas siehs mit ihre gantze Lichtausstrahlung für sonne Spiele am Abend oder die gantzen Räume fürde Hottwollee oder die Fännblöcke, wiese datt inne Arroganz-Arena in München oder auffe Bier-Arena in Gelsenkirchen hamm. Samma iss datt eigentzlich datt ursprüngliche Verständnis vonne Arenas? Oder im Kleinen: vonne Sportplätze?
Aus meine Sicht nich! Kuckma, wir hamm in Ahlen so tüppische Beispiele, wie so ein Sportplatz am entstehen fängt. Ich nimm mal datt Beispiel vonne TuSler oder datt Beispiel vonne Blau-Weißen. Hömma, da hammse alle ne Schüppe inne Hand genommen und hamm den Platz fettich gemacht. Mit ihre eigene Hände Arbeit. Und dann waahnse alle stolz auf ihr eigenes Werk.
Diese Fußball-Altherrenmannschaft von Blauweiß Ahlen wurde in den Jahren 1986,1987 und 1989 Hallen-Stadtmeister (oben von links): Betreuer Emil Bahr, Christian Matyssek, Franz Zielonka, Karl-Heinz Sobotta, Willibald Putz und Trainer Dieter Abe; unten von links: Jochen Worbel, Karl-Heinz Dusek, Werner Blüge, Klaus Witt und Klaus Gerbsch. (Foto: Archiv)
„Datt waah früher ehm so!“, sacht Willibald Putz auch heute noch. „Der Verein und der Sportplatz, datt waah datt ein und alles fürde Leute!“, sachta dann weiter. Weila selps mit Leib und Seele beide Blau-Weißen waah. Von Anfang an; alz Paul Klaschus, Theo Feige oder Adolf Ledwohn ihre Fillosoffie von ein Verein vorlebten und beibehielten. „Unser Verein waah der soziale Mittelpunkt in Mexiko“, fänkt Willibald Putz am schwärmen. Weil man ehm immer auffen Platz gehen konnte, hatt da so seine Kumpels getroffen und gespielt.
Und alz dann noch datt Heim gebaut wurde, dann waah der Verein Blau-Weiß datt echte Zentrum in Mexiko, wohse alle am identifizieren waahn.
Und alle waahnse stolz, wennse auffe Südenkampfbahn kaam. Weil, wenn die Blau-Weißen dort spielten, dann wusste jeder, datt die Elf auffem Platz auch elf Spieler aussem Stadtteil waah und die Elf, die auffen Platz ging für am spielen, die verließ den Platz auch wieder als Elf.
So waahn datt ehm. Und jeder setzte sich für jeden ein. Ob im Sport oder im privat. Oppe ein Beruf brauchtes oder Zucker und Mehl für ein Kuchen.
Weisse, so hatt sich im Lauf vonne Zeit einiges geändert. Und Willibald Putz kuckt immer noch mit Wehmut auffe alten blau-weißen Tage zurück. „Entwicklung kannze nich aufhalten, abba der Blick zurück iss immer noch am schönsten!“, meinta voller Stolz. Und datt sachta alz Sportler wie auch alz gestandener Berufler mit viele Erfahrungen. Zu einer Zeit, woh soziale Wärme und soziale Mittelpunkte gefraacht sind wie nie zuvor.
Tach auch!