Der Zeit weit voraus
2. Oktober 2013 von Juppa1
Alz Gleichberechtigung in Ahlen gantz normal waah
Samma, wenne heutzutage datt Thema Gleichberechtigung hörs, dann iss datt zwar wie sonne aufgewärmte Erbsensuppe, weil datt Thema ja nich mehr gantz so neu iss. In Ahlen und im Ahlener Sport iss datt Thema nämlich schon mehr alz fuffzich Jahre alt. Ehrlich, fuffzich Jahre.
Und in alles hatte Marianne Fetzer-Putz eine zentrale Rolle. Angefangen hat Marianne Fetzer-Putz mit ihr Sport beide leichten Athleten. Auffem Lindensportplatz, dense gerade eine neue rote Aschenbahn verpasst hatten. Richtig zum rundlaufen.
Das ist eine Damen-Handballmannschaft von Blauweiß Ahlen mit (von unten nach oben): Bärbel Roth, Veronika Sudholt, Elke Naschke, Karin Glagau, Marianne Fetzer-Putz, Marita Labinsky, Lilo Laumann, Karin Kunte und Maria Theisen. (Foto: Zeitungsbild)
Und dann ging eines Tages diese Marianne nachen Lindensportplatz, weilse gerade beide Bundesjugendspiele eine Ehrenurkunde bekommen hatte. Von Heinrich Lübke alz Bundespräsident unterschrieben. Und schwupps hattese ein Ehrenplatz inne Trainingsgruppe von Horst Güldenpfennig ihm seine Jungen-Truppe. Weilse nämlich ein im Ärmel hatte. Abba fraach nich wie. Und Horst Güldenpfennig hatte datt Talent sofort erkannt.
Fortan liessa Marianne alles machen, watt die Jungens auch machten. Vor allem werfen. Und da kaam die Jungens auch am staunen, wennse sich ein aussem Ärmel holte und den Schlagball über datt gantze Spielfeld warf.
So gantz nebenbei nahmse sich mal eine Stabhochsprungstange inne Hand, weilse ja alles wiede Jungens machte. Auch hier hattese Talent, doch der Verband vonne leichten Athleten hatte datt Stabhochspringen fürde Mädchen noch gaanich auffem Spielplan. Erst 2000 wurde datt Stabhochspringen offiziell, watt Marianne Fetzer-Putz vierzig Jahre vorher schon gemacht hatte. Der Zeit weit, weit voraus.
Abba datt waah in Ahlen schomma öfter da, gerade im Sport. Dattse in Ahlen Sachen ausgetüftelt hatten, die später dann großes Kino wurden. Und Marianne Fetzer-Putz waah so eine Protagonistin, die dann statt Stabhochsprung Speerwerfen machte. Datt waah erlaubt. Und ihre Eltern hatten ihr extra ein Speer gekauft.
Ja, und dann fingse eines Tages am Handball spielen an. „Meine Wurfkraft waah ehm enorm“, sachtse noch heute. Bis inne höchste Liga hattse Handball gespielt. Weilse ehm so ein im Ärmel hatte.
Stell dir vor, Marianne Fetzer-Putz hätte damals schon Stabhoch springen dürfen; der Weltrekord wäre jetzt auch bei Frauen schon bei sechs Meter. Weilse einfach auch datt Talent dafür hatte. Und ihre Zeit einfach so weit voraus waah inne Gleichberechtigung.
Tach auch!