Trainingslager einmal anders
16. Januar 2013 von Juppa1
Samma, datt iss ja nun kein Geheimnis: ein Trainingslager iss watt gantz wichtiges im Fußball. Datt Lager muss ja nich gerade beide Scheiche inne Wüste sein oder auf Majorka oder inne Karibik. Datt kann auch bei uns umme Ecke sein.
Und wenne ein Trainingslager planen tuhs, dann musse an viele Sachen denken. Auch anne Spielerfrauen. Weisse, die Spielerfrauen hamm eine hohe Bedeutung und sind manchmal wichtiger für eine Mannschaftsaufstellung als die Bild-Zeitung. Nur, und daatt stand früher wie heute schon immer fest: Die Spielfrauen kannze auch nich immer am Kopp hamm. Vonwegen mitte Aufstellung und vonwegen mitte Eifersucht.
Datt waah beim ASV auch immer ein Thema. Ich mein datt getz mitte Eifersucht. Und da hatte Dieter ‚Dietz‘ Boy einmal eine gute Idee, weil ein Spiel ausfiel. Und schwupps hatta seine Kumpel gefraacht: „Hömma,“ hattase gefraacht, „watt meinter, wennwe unsere Frauen sagen, wir fahren im Trainingslager und stattdessen machenwe ne Sause?“
Das ist die Meistermannschaft der Ahlener SV, die im Jahr 1971 in die Landesliga aufstieg (von links) Rainer Karliner, Günter Dehardt, Rudi Bing, Erich Zahnd, Siegfried Laddach, Willi „Futzi“ Seifert, Trainer Horst Mende, Torwart Dieter „Dietz“ Boy, Ludger Möllmann, Peter Schreiner, Gerd Winzek und Josef Möllmann. (Foto: Archiv)
Alle waahnse einverstanden, bis auf einer. Der fing am knüttern. „Wenn meine Ische datt rauskricht, dann happich abba Hallas inne Bude.“ Hatta gesacht. Doch dann issa weich geworden und die Jungens hamm schwer eine Sause gemacht. Und am nächsten Wochenende waah datt kein Thema mehr, bis dann einer sich verplappert hatt. Bei einer Patty mit Spanferkel bei Heinz „Baumann“ Thiesing. Datt Bier wurde warm, datt Schwein verbrutzelte, die Stimmung waah inne Dutten. Und für den Trainer natürlich auch eine Situation, die er ja gaanich wollte. Alle wollten ja auffe Patty, alle wollten ein Pilzken, alle wollten ein Stück vom Ferkel.
Weisse, für Dieter Boy waah datt ein Moment, wo er am grübeln fing. Datt Trainingslager ohne Spielerfrauen waah genau datt Gegenteil vonne Planung. Und dabei hatten alle doch viel Zeit fürde Patty bei Heinz Thiesing, weil alle Spieler ja aus Ahlen kaam und nich ausse weite Ferne, wie datt heute so üblich iss und wo jeder nachem Spiel schon im Auto sitzt. „Früher stand die Kameradschaft immer anne erste Stelle“, meint Dieter ‚Dietz’ Boy auch noch heute. Und steht dazu.
Doch damit iss die Frage vonnem Trainingslager und vonne Eifersucht vonne Spielerfrauen noch längs nich vom Tisch. Es sei denn, man hört auf Jürgen ‚Kloppo‘ Klopp, der bei ein Sparkassen-Forum in Ahlen ganz deutlich gemacht hatt, datt der Montag immer trainingsfrei bleiben muss. Fürde Spieler versteht sich, denn montags, hatt ‚Kloppo‘ gesacht, hamm die Frisörinnen auch immer frei. Und da hat sich die Frisören-Innung doch wohl watt bei gedacht.
Doch für Dieter Boy kam der Vortrag von ‚Kloppo‘ Klopp zu spät…
Tach auch!